IN BETWEEN

FRIDAYS

“Das System ist hier nicht auf einmal weg. […] Wir sind nicht irgendwo im Weltall. Wir müssen auch gucken, dass wir überleben.”

Eine Aussteigergemeinschaft im moralischen Konflikt zwischen einem nachhaltigen Leben abseits der Konsumgesellschaft und dem kommerziellen Mainstream.

Laufzeit: 97′

Format: 2.39 : 1 (2K)

Sprache: Deutsch

(Untertitel: Englisch)

Erscheinungsjahr: 2023

Drehort: Tojeiro (Portugal)

VORWORT

Die Fridayhappiness Associação ist eine Kunst- und Kulturgemeinschaft, die darauf hinarbeitet, selbsttragend zu sein. Die Lebensgemeinschaft befindet sich in Tojeiro, in den Bergen von Monchique, im Süden Portugals. Fernab von großen Städten und umgeben von Natur, bietet die Gemeinschaft eine alternative Lebensweise mit Permakultur-Gärten, Nutztieren, Nachhaltigkeitsprojekten sowie Kunst- und Kulturworkshops. Volunteers aus der ganzen Welt helfen das ganze Jahr über die Gärten der Kommune zu bewirtschaften, die Tiere zu pflegen und den Alltag zu stemmen. Im Fokus der Gemeinschaft steht jedoch die Pizza Night, die die Haupteinnahmenquelle der Lebensgemeinschaft bildet.

Die Pizza Night findet seit neun Jahren jeden Freitag statt – auch an Weihnachten und anderen Feiertagen. Während der Veranstaltung öffnet die Kommune wöchentlich für bis zu 1.600 Gäste aus aller Welt ihre Pforten. Neben einem All-You-Can-Eat Pizza-Buffet haben die Besucher:innen die Möglichkeit auf einer der drei Open-Air-Tanzflächen bis in die frühen Morgenstunden zu feiern. Aufgrund seines besonderen Charakters hat sich das Event auch über die Landesgrenzen hinaus einen Namen gemacht und heißt regelmäßig DJs aus ganz Europa willkommen.

FILMINHALT

Der Film gibt Einblick in den Alltag einer Aussteigergemeinschaft in den Bergen von Monchique, die durch Zufall auf eine ungewöhnliche Geschäftsidee gestoßen ist. Die Pizza Night – eine wöchentliche Party, die mittlerweile zu den größten Events in Südportugal zählt und die Haupteinnahmequelle der Gemeinschaft darstellt. Im Mittelpunkt des Films stehen der deutsche Auswanderer Rudi, der Gründer und Leiter des kleinen Dorfes Tojeiro, seine ehemalige Lebensgefährtin Katharina, ihr Sohn Francesco und Rudis aktuelle Lebensgefährtin Bea. Sie werden in ihrem Leben abseits der berüchtigten Partys begleitet. Dabei wird ihr Zusammenleben mit den bis zu 80 weiteren internationalen Helfer:innen in ihrem neuen Zuhause porträtiert. Ist das Event wirklich eine moralisch und ökologisch vertretbare Einnahmequelle und wie rechtfertigen die Mitglieder ihren Lebensstil?

Der Ausbruch der weltweiten Pandemie zwingt die Gemeinschaft, ihre Tore für Außenstehende vorübergehend zu schließen, und die Organisator:innen geraten zunehmend in finanzielle Schwierigkeiten. Um den Fortbestand zu sichern, benötigt die Gemeinschaft fast 70.000 Euro an Spenden, Rücklagen und Darlehen. Es stellt sich die Frage, wie die Gemeinschaft langfristig unabhängig existieren kann.

PROTAGONIST: INNEN

RUDI

Der Hauptprotagonist des Dokumentarfilms ist Rudi (bürgerlich Rudolf Strelow) – ein 55-jähriger deutscher Auswanderer mit akademischen Abschlüssen in Maschinenbau, Betriebswirtschaft und Sozialpsychologie.

Vor zwölf Jahren zog der gebürtige Gladbacher gemeinsam mit seiner damaligen Lebensgefährtin Katharina und ihrem 6-jährigen Sohn Francesco nach Portugal, um dort den Traum eines Aussteigerlebens als Selbstversorger zu verwirklichen. Doch die klimatischen Bedingungen erschwerten es, das Land zu bewirtschaften. Durch einen glücklichen Zufall ergab sich nach einiger Zeit die erste Pizza Night im Rahmen von Freunden und Bekannten. Rudi erkannte das Potenzial und konnte durch wirtschaftliches Geschick eine wiederkehrende Einnahmequelle schaffen.

Seither findet er sich in Tojeiro in der Rolle als Mentor, Koordinator oder Unternehmer wieder und setzt alles daran, den Ort weiterzuentwickeln.

KATHARINA

Die gelernte Hotelfachfrau lebt ein wenig abseits der Kommune, um ihrem Trubel gelegentlich zu entfliehen. Als Mitgründerin der Fridayhappieness Associação bringt sie sich im Alltag der Kommune als Koordinatorin ein und leitet unter anderem das Pizzateam. Das Dasein in der Natur hat für sie einen höheren Stellenwert als die Party.

FRANCESCO

Katharinas 18-jähriger Sohn besucht unter der Woche eine Schule im 30 Kilometer entfernten Portimão. An den Wochenenden hilft er bei den Partys aus und möchte später in Rudis Fußstapfen treten. Trotzdem sagt er, dass er nach der Schule eine Auszeit von der zeitweise überlaufenen Kommune nehmen und die Welt bereisen möchte.

BEA

Bea lebt seit 2020 in Tojeiro und kam ursprünglich als Volunteer aus Italien in die Kommune. Mittlerweile ist sie Rudis Lebensgefährtin und organisiert die täglichen Aufgaben der freiwilligen Helfer:innen.

Für die Zukunft plant sie Merchandise-Projekte und einen eigenen Shop für die Kommune.

ZIELGRUPPE & RELEVANZ

Der Ort Tojeiro bildet mit seinen interessanten Bewohner:innen, seiner ausgefallenen Geschäftsidee und der idyllischen Landschaft den idealen Nährboden für die Neugier eines freiheitsliebenden und jungen Publikums. Schon mehrere hunderttausend Gäste und Volunteers konnten sich an der Einzigartigkeit dieses Ortes erfreuen, weshalb die Kommune auch außerhalb von Portugal große Bekanntheit erlangt hat – vor allem auch unter Deutschen.

Der Film soll den Zuschauer:innen einen ehrlichen Einblick in die einzigartige Realität des Aussteigerlebens geben. Vor allem in Bezug auf die Möglichkeit eines nachhaltigen Lebens und dem Konflikt mit einer zunehmenden Kommerzialisierung werden “beide Seiten der Medaille” gezeigt. So schaffen wir einen Film, der das Publikum mit schönen Bildern in die Berge Südportugals mitnimmt, mit Inhalten zum Nachdenken anregt und Raum für ein persönliches Urteil erlaubt.

DIRECTOR’S NOTE

Als Aljoscha mir vor einigen Jahren während unserer ersten Reise durch Portugal von der Pizza Night erzählte, war ich skeptisch. Wieso sollte man für ein All-you-can-eat Pizza- Buffet 30 Kilometer ins Landesinnere fahren? Selbst auf der Fahrt blieb ich skeptisch. Hüglige Straßen mit Schlaglöchern groß wie Fahrradreifen führten uns an den Fuß eines kleinen Berges, von dem aus wir den Massen bis zum Eingang folgten.

Nach dem ersten Gang über das Gelände waren jegliche Zweifel von mir abgefallen. Alles wirkte improvisiert und chaotisch, aber dennoch genauso wie es sein sollte. Ich war von der Einzigartigkeit des Ortes und der Wärme, die die Menschen ausstrahlten, fasziniert. Ebenso skurril wie der Ort selbst war Rudi. Trotz seines verlebten Erscheinungsbildes war er ein gebildeter, ambitionierter Mann. Schon damals fragte ich mich, was ihn antreibt und was seine Ziele und Pläne für diesen besonderen Ort sein würden.

Diese Gedanken beschäftigten mich wieder zu Beginn der Pandemie. Mich interessierte, wie die Kommune ihr Überleben in dieser turbulenten Zeit sichern würde. Also nahm ich wieder Kontakt mit Rudi auf. Er erzählte mir von der Lage vor Ort und davon, wie er an einem Konzept zur Wiederöffnung der Kommune arbeite. Für mich war klar, dass dies der Moment sein musste, Tojeiro erneut aufzusuchen, das Zusammenleben der Menschen vor Ort zu beobachten und zu dokumentieren.

Der Grundstein für den Dokumentarfilm war gelegt.

CREW

Maximilian Geschke

Regisseur/ Produzent

Der Nachwuchs-Filmemacher und Produzent mit Bachelorabschluss in Medienwirtschaft von der Technischen Universität Ilmenau, arbeitet seit Jahren für renommierte Dokumentarfilmproduktion-sfirmen an Projekten von Sendern wie Arte, dem ZDF, dem WDR und weiteren. 2023 wurde er beim Portugal Indie Film Festival als “Best First Time Director, Documentary” ausgezeichnet. 

Aljoscha Habel

Creative Producer/

B- Camera Operator

Der in Frankfurt am Main ansässiger Foto- und Videograf mit einem Bachelorabschluss in Wirtschaftswissenschaften von der Goethe – Universität Frankfurt am Main konnte zusätzlich durch seine Tätigkeit als Vorstandsmitglied des Rhetorik-Club Frankfurt e.V. und seine Bühnenerfahrung als Schauspieler ein breites Skillset aufbauen.

Annemarie Chladek

Director of Photography

In den letzten vier Jahren konnte die in Berlin ansässige Kamerafrau und Filmemacherin bei über 30 nationalen und internationalen Produktionen als Kamerafrau und Kameraassistentin Erfahrung sammeln. Darunter assistierte sie auch bei erfolgreichen Spielfilmen und Serien wie Dark und You Are Wanted. Aktuell arbeitet sie als DOP an dem Spielfilm Cat Hunt.

Henrike Dosk

Editorin/ Dramaturgin

Seit 2009 schneidet die in Berlin ansässige Editorin fiktive und dokumentarische Stoffe. Neben regelmäßigen Aufträgen für verschiedene Formate der Deutschen Welle, montierte sie unter anderem die Langzeitdokumentation Schultersieg (rbb), die Tragikkomödie Strawberry Bubblegums (NDR) sowie den Dokumentarfilm The One Who Runs Away Is The Ghost, welcher 2021 im internationalen Wettbewerb des IDFA für den besten Schnitt nominiert war.

Der Nachwuchs-Filmemacher und Produzent mit Bachelorabschluss in Medienwirtschaft von der Technischen Universität Ilmenau, arbeitet seit Jahren für renommierte Dokumentarfilmproduktions-firmen an Projekten von Sendern wie Arte, dem ZDF, dem WDR und weiteren. 2023 wurde er beim Portugal Indie Film Festival als “Best First Time Director, Documentary” ausgezeichnet.

Der in Frankfurt am Main ansässiger Foto- und Videograf mit einem Bachelorabschluss in Wirtschaftswissenschaften von der Goethe – Universität Frankfurt am Main konnte zusätzlich durch seine Tätigkeit als Vorstandsmitglied des Rhetorik-Club Frankfurt e.V. und seine Bühnenerfahrung als Schauspieler ein breites Skillset aufbauen.

In den letzten vier Jahren konnte die in Berlin ansässige Kamerafrau und Filmemacherin bei über 30 nationalen und internationalen Produktionen als Kamerafrau und Kameraassistentin Erfahrung sammeln. Darunter assistierte sie auch bei erfolgreichen Spielfilmen und Serien wie Dark und You Are Wanted. Aktuell arbeitet sie als DOP an dem Spielfilm Cat Hunt.

Seit 2009 schneidet die in Berlin ansässige Editorin fiktive und dokumentarische Stoffe. Neben regelmäßigen Aufträgen für verschiedene Formate der Deutschen Welle, montierte sie unter anderem die Langzeitdokumentation Schultersieg (rbb), die Tragikkomödie Strawberry Bubblegums (NDR) sowie den Dokumentarfilm The One Who Runs Away Is The Ghost, welcher 2021 im internationalen Wettbewerb des IDFA für den besten Schnitt nominiert war.

Filmmusik

Flimboy ist ein Duo aus Marburg, bestehend aus Julian Völker und Simon Conrads. Gemeinsam haben sie bereits drei Alben auf Spotify veröffentlicht. Ihre Musik besticht durch einen laid-back Lo-Fi Charakter. Für den Film stellen sie ihre bisherigen Songs sowie ihr neues, unveröffentlichtes Album If I Behave als Soundtrack zur Verfügung.

Jacques Surprise, Anfang der 80er Jahre in Toulouse geboren, hielt sich zunächst mit Straßenmusik über Wasser. Inzwischen pendelt er zwischen Greifswald und Berlin und arbeitet als Produzent und Sessionmusiker. Sein Debütalbum tombée de la nuit und die EP In between fridays sind über Birdton erhältlich.

Darüber hinaus stellen international bekannte DJs wie Julian Wassermann, Victor Pilawa u.a. einzelne Tracks für den Film zur Verfügung.

Vielen Dank an

Kontakt

Maximilian Geschke

film@inbetweenfridays.com

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